Poesiomat

Ein Metallrohr mit Kurbel – dreht man an der Kurbel, sprudelt er mit der Stadt und der Region verbundene kulturelle, sportliche aber auch natürliche Ikonen. Beispielsweise den Soundtrack aus dem Film „Der Feuerwehrball“, das Rauschen der Elbe oder Mitschnitte der olympischen Medaillenfahrten der hier gebürtigen Skiasse Karolína Erbanová und Eva Samková.

Der Poesiomat befindet sich auf dem Friedensplatz/Náměstí Míru in der Nähe der St. Laurentiuskirche Vavřinec, gleich neben dem Andenken an den ehemaligen Mühlgraben, durch den heute wieder Wasser aus der Elbe fließt. Der berühmte böhmische Fluss taucht im Poesiomat gleich in mehreren Motiven auf. Sei es als Rauschen des Elbwasserfalls und der in den Hamburger Hafen fließenden Elbe, oder als Gedicht von Jaroslav Vrchlický, gesprochen von David Vávra.

Die Dramaturgie eines jeden Poesiomats entsteht laut seinem Autor Ondřej Kobza immer in Zusammenarbeit mit den örtlichen Institutionen, um die soziale, kulturelle oder natürliche Bedeutung der Stadt am besten einzufangen. So wird der Poesiomat sozusagen zur symbolischen Gedenktafel des Ortes. Im Falle von Vrchlabí ist er zudem äußerst vielseitig, ja ein genialer Querschnitt durch verschiedene Themen: von Märchen über sportliche Erfolge und ein Rezept für Sauersuppe, bis hin zu Bonmots aus Miloš Formans Film. Die Zusammensetzung des Poesiomaten in Vrchlabí ist verantwortungsvoll und vielfältig. Weder Lyrik, noch Prosa kommen zu kurz. Dazu kommen weitere einzigartige Geräusche. Alles aus Vergangenheit und Gegenwart und zu einer Vielzahl von Themen.