Augustinerkloster

Das Augustinerkloster in Vrchlabí (Hohenelbe) wurde 1705 auf Initiative der Familie Morzin gegründet. Sein Bau dauerte relativ lange, er wurde erst 1725 abgeschlossen. Maximilian Morzin nahm den Bau in Angriff, Adam Auer war sein Hauptarchitekt und zugleich Baumeister. 1706 starb Maximilian jedoch unerwartet und so fielen sowie die Bauaufsicht, als auch das gesamte Morzin-Erbe Maximilians Bruder Wenzel (Václav) zu. Dank diesem wurde der gesamte Bau anno 1725 vollendet und am 27. September 1733 vom Königgrätzer Bischof Mauricius Adolf Karl von Pharsal zur Kirche St. Augustinus geweiht.

Die Kirche St. Augustinus ist im Barockstil erbaut und wurde auch barockmäßig ausgestattet, nur ihr Hochaltar ist eher im Rokokostil gehalten. Die Innenausstattung der Kirche bildet zusammen mit der Architektur und der Gliederung des Kirchenschiffes ein außergewöhnlich harmonisches, stilmäßig einheitliches und stark emotionell wirkendes Ganzes. 

Sehr wertvoll ist die Orgel aus der Werkstatt der Firma Rieger aus Krnov aus dem Jahr 1898. Den 19 m hohen Hochalter ziert das Zentralmotiv des hl. Augustinus, dem die Kirche geweiht ist (Autor ist der Prager Maler Franz Dalliger). Aus künstlerischer Sicht ist der Kreuzaltar an der rechten Seite des Presbyteriums am wertvollsten – wohl ein Werk von František Pacák, des Gehilfen und Schülers von Matthias Bernhard Braun. Die auffälligen Deckenfresken sind ein Werk der Hohenelber Ignaz und Gottfried Tauchmann.

Das Wohngebäude des Klosters birgt heute naturwissenschaftliche und historische Ausstellungen des Riesengebirgsmuseums, ein Teil des Kreuzgangs wird zu häufigen Sonderausstellungen genutzt. Die Kirche wird heute ihrer brillanten Akustik wegen vor allem als Konzertsaal genutzt.

Die Kirche des hl. Augustinus ist Teil der Führungen

So lernen Sie die interessantesten und normalerweise geschlossenen Denkmäler in Vrchlabí kennen. In den Sommerferien können Gruppen von 2 bis 20 Personen zu diesen Besichtigungsrunden aufbrechen, die immer montags und donnerstags, jeweils um 11, 13 und 15 Uhr stattfinden. Die Führung beginnt im Regionalen Informationszentrum im Rathausgebäude, das am Markplatz steht. Auch außerhalb der Sommerferien sind Besichtigungen möglich, dann jedoch nur für Gruppen und nach vorheriger Absprache. In den Sommerferien ist die Kirche regelmäßig von Dienstag bis Sonntag, von 10-15 Uhr für den Publikumsverkehr geöffnet.